Art-Friedrichshafen


 

Friedrichshafen,


ist eine Stadt mit einem ganz eigenen Scharm, den man zuweilen erst suchen muss. Der vorgelagerte Bodensee mit seinem grandiosen Alpenpanorama lässt vieles, das die Stadt ausmacht im Verborgenen erscheinen. Diese jungen Bodenseemetropole, die so viel mehr ist als nur "Zeppelin“, ist Heimat, Lern- und Arbeitsplatz vieler kreativer Köpfe, die sich nicht „nur“ mit der Entwicklung und Fertigung innovativer Technologien befassen.

Friedrichshafen ist ein „Umfeld“, ein Boden auf dem das gedeihen kann was Joseph Beuys als „Soziale Plastik“ umschrieb. Dem erweiterten Kunstbegriff folgend, ist Friedrichshafen aber auch eine Brache, die der Gestaltung bedarf. „Provokation bringt Produktion“ so Beuys, und da muss man in Friedrichshafen nicht lange suchen um anzuecken. Dem widmet sich dezent die Ausstellung „NoArt“, die kein halt vor der Stadt, dessen Geschichte und seiner Kunst macht. 

2018 zählte das Instituts für Museumsforschung (IfM), 541 deutsche Kunstmuseen, in denen Werke der Bildenden Kunst in Deutschland zu sehen waren. Rund 19,2 Millionen Besucher wurden an das IfM gemeldet. Dies ist eine Besuchszahl von 23,1% zur Gesamtbevölkerung.                                              

Quelle: Statistisches Bundesamt.

Gleichzeitig wurde in Friedrichshafen eine Umfrage für die Erstellung eines gesamtstädtisches Kulturentwicklungskonzept durchgeführt. Dabei erreichte die Bildende Kunst und Ausstellungen nur ein Interesse von 7,44%!                       

Quelle: www.sagsdoch.de

Damit liegt das Interesse für die Bildende Kunst der in Friedrichshafen bei nur einem Drittel des Bundesdurchschnittes! Das ist ein Zustand, der so nicht bestehen bleiben darf, für eine Stadt in der Kreativität Existenziell ist!  Die „NoArt“ Ausstellung ist also mehr als Kunst, sie ist ein Beitrag zur Förderung der Kreativität in Kultur, Kunst und Wirtschaft.

Die Ausstellung

Im ehemaligen Ausstellungsraum des Holzfachhandels Habisreutinger in der Hünistraße 6, sind auf ca. 300 qm Ausstellungsfläche 55 Bilder und ein paar Plastiken von Thomas M. Kliebenschedel zu sehe. Thematisch beziehen sich diese auf mehrere Schwerpunkte die von der Malerei in der Gegenwartskunst als solches ausgeht, aber auch sehr stark das Geschichtsinteresse von Thomas Kliebenschedel und seiner Verbundenheit mit der Stadt Friedrichshafen  wieder spiegelt.  . 

So sind neben abstrakten Bilder und Porträts  auch Stadtansichten von Friedrichshafen so wie  Werke, die sich mit der Rüstungsindustrie und der KZ Zwangsarbeit in Friedrichshafen während der NS Zeit befassen, zu sehen. Ergänzend werden diese Bilder durch einen kleinen Auszug aus einer Dokumentation die von Thomas Kliebenschedel seit mehr als 20 Jahren erarbeitet wird, und unveröffentlichte Inhalte und Originale Fundstücke beinhaltet, die teilweise in die Kunst mit integriert wurden. So besteht eines der Werke aus einigen Resten eines der in Friedrichshafen Anfang 1943 für die Heeresversuchsanstalt Peenemünde gefertigten V2 Raketen- Mittelteile der 75er Serie des A4 Baureihe A.

 

 




Bild Titel: Zwangsarbeiter, Darunter ein original Schienenstück der Feldbahn

Raderach 1942-43


Info zur KZ Zwangarbeit in Friedrichshafen : 

Die online „KZ Gedenkstätte Friedrichshafen“ (kz-gedenkstaette-friedrichshafen.de)